Hunderte Mieter in Borbeck haben einen neuen Hausherrn. ThyssenKrupp hat seine Wohnungen verkauft. Das neue Unternehmen nennt sich »Immeo-Wohnen«. Pressesprecherin Bettina Benner versichert auf Nachfrage der Borbecker Nachrichten: »Nur der Name hat sich geändert. Alles bleibt beim Alten.«
Wer sich im Internet auf die Suche machte, fand diese Nachricht: »Der Verkauf der Wohnimmobilien von ThyssenKrupp für 2,1 Milliarden Euro an ein Erwerberkonsortium bestehend aus Immobilienfonds der US-Bank Morgan Stanley und der nordrhein-westfälischen Corpus-Immobiliengruppe ist rechtswirksam vollzogen.« Das teilte ThyssenKrupp am 10. Februar mit.
Damit haben nun 370 Beschäftigte einen neuen Chef und rund 48 000 Wohnungen in der Rhein-Ruhr-Region einen neuen Eigentümer.
Die Immobilienfonds von Morgan Stanley verwalten ein Fondsvolumen von insgesamt rund 13 Milliarden US-Dollar. Morgan Stanley sieht Deutschland als »Kernmarkt« und plant weitere Investitionen in den kommenden Jahren. Die ThyssenKrupp Wohnimmobilien-Gruppe soll dabei als »strategische Plattform« dienen, heißt es.
Die Corpus-Immobiliengruppe, an der mehrheitlich die Stadtsparkassen Köln, Düsseldorf und Frankfurt/Main beteiligt sind, ist eines der marktführenden Immobilienunternehmen auch in der Rhein-Ruhr-Region.
Auch die Verwaltung der Wohnungen soll in den »bewährten Händen« bleiben, unterstreicht Bettina Benner von »Immeo-Wohnen«. Das Unternehmen agiert weiter von der Altendorfer Straße aus. Benner: »Am Freitag haben wir alle Mieter per Post informiert.«
Mieter-Schützer sehen den Verkauf der Wohnungen gelassen. »Es besteht im Augenblick kein Grund zur Sorge«, sagt Thomas Kutschaty, Vorsitzender des Mieterbundes Essen-Nord. Kutschaty verweist auf den Rechtsgrundsatz im Bürgerlichen Gesetzbuch, wo es heißt: »Kauf bricht nicht Miete.« Wer dennoch Rat suche, solle sich an die örtlichen Mietervereine wenden.
Unterdessen klagen Bewohner der Gartenstadt Gerschede über volllaufende Keller. Pumpen und Gräben sollen Abhilfe schaffen. Ein Mieter: »Uns erklärt hier niemand etwas.« AE