
"Die einstige soziale Wohnungswirtschaft in NRW ist kaum noch zu erkennen", so Kutschaty, gleichzeitig auch Vorsitzender des Mieterbundes Essen-Nord e.V. Ein Ende der Verkäufe an internationale Fondsgesellschaften und Spekulanten sei nicht abzusehen. Zusätzlich plane die Landesregierung derzeit den Verkauf von 110.000 Wohnungen der landeseigenen LEG. Besonders hart träfe es das Ruhrgebiet. Hier zögen sich die Immobilienfirmen gleich reihenweise zurück. "Die neuen Eigentümer machen Druck in den Siedlungen und verbreiten Angst vor Kündigungen, falls der Mieter die Wohnung nicht selber kauft. Da helfen nur klare Rechte; Rechte die die Landesregierung nun wieder abschaffen will", so Kutschaty weiter.
Auch Hilser, wohnbaupolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, hält die Pläne der Landesregierung für einen Tiefschlag unter die Gürtellinie. "Mit dieser Regelung, wollten wir den Mietern Verlässlichkeit bieten und sie vor sozialen Härten schützen. Die schwarz-gelbe Landesregierung beabsichtigt nun genau das Gegenteil und macht sich damit zum willfährigen Erfüllungsgehilfen von Spekulanten und internationalen, profitorientierten Fondsgesellschaften." Sollte die Landesregierung ihre Pläne in die Tat umsetzen, so seien insbesondere ältere Mieter hiervon betroffen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten ihre Mietwohnung bewohnen, so Hilser. "Das ist kalt, herzlos und vor allem ungerecht. Ich hoffe nur, dass die Landesregierung schnell auf den Pfad der Vernunft zurückfindet und Abstand von ihren Plänen nimmt."