Die Kanzlei als Bürgerbüro

Der Borbecker SPD-Abgeordnete ist als Nachfolger von Jürgen Thulke noch Neuling in Düsseldorf. Doch in den vergangenen drei Monaten konnte der Rechtsanwalt natürlich schon einiges an Erfahrung in Sachen Parlamentsbetrieb sammeln.

"Trotz Ferien stapelt sich die Post", erzählt der Borbecker dem Besucher. So möchte zum Beispiel ein berufstätiges Paar wissen, wo es nach der geplanten Schließung der Horte im Jahr 2007 seine beiden Kinder nachmittags unterbringen soll.

Thomas Kutschaty kennt das Problem: Auch seine Frau ist berufstätig und die beiden Kinder im Hort. Was die Zukunft bringt, ist aber noch unklar: "Zwar soll die Ganztagsschule kommen, doch die neue Landesregierung kann sich ja laut Minister Laschet (CDU) auch eine weitere Förderung der Horte vorstellen", so Kutschaty.

Drei Tage pro Woche ist der 36-Jährige in der Landeshauptstadt. Dann stehen Ausschuss-Sitzungen, Arbeitskreissitzungen, Fraktionssitzungen und natürlich das Plenum auf dem Programm. Seine Fraktionschefin Hannelore Kraft kennt Kutschaty aus Borbeck – „da ist schon mal Zeit für ein persönliches Wort", freut er sich.

Weiter stehen viele Gespräche mit Vertretern von Interessengruppen auf Kutschatys Tagesplan Der Borbecker ist Mitglied des Innen- und Rechtsausschusses und so suchen vor allem Aktive aus dem Bereich der Justiz den Kontakt zum MdL – auch Gerichtsvollzieher und Staatsanwälte habe ihre Sorgen. In seiner ersten Rede vor dem Landtag hat sich er Anwalt denn auch zur Abwechslung mal für die Staatsanwälte geschlagen. Sie wünschen sich seit langem eine eigene Personalvertretung in Essen. Aber dafür braucht es ein neues Gesetz.

Doch auch für ganz alltägliche Sorgen will der Abgeordnete weiter ein offenes Ohr haben, verspricht er. „Meine Kanzlei in Borbeck, die ich ja weiter betreibe. ist schon eine Art Bürgerbüro geworden – und das soll so bleiben."