Als "äußerst unbefriedigend" bezeichneten die drei Essener SPD-Landtagsabgeordneten Britta Altenkamp, Dieter Hilser und Thomas Kutschaty die Antwort auf eine "Kleine Anfrage" zum Thema Lehrereinstellungspraxis, die sie an Schulministerin Barbara Sommer gerichtet hatten. Mit ihrer Anfrage wollten die drei Abgeordneten Klarheit darüber erlangen, wie sich das von der Schulministerin "gefeierte" Sofortprogramm für die Essener Schulen auswirkt.
"Die Bilanz ist ernüchternd", so Altenkamp. "Gerade einmal 24 Lehrerinnen und Lehrer sind Essener Schulen zugeteilt worden. Gesamt- und Grundschulen gehen dabei gänzlich leer aus." Darüber hinaus sei fraglich, wie viele Lehrkräfte davon wirklich "neu" seien: "Unter diesen Lehrern sind viele, die aus
dem Vertretungspool stammen und bereits an Essener Schulen unterrichtet haben.
Über die genaue Zahl derer, die geblieben sind, oder anderen Schulen in NRW zugeteilt wurden, konnte oder mochte die Landesregierung nichts sagen." Unterm Strich würde es sie nicht wundern, so Altenkamp, wenn sich das für einige Schulen als Nullsummenspiel oder gar als Verlustgeschäft entpuppen würde.
Gleichzeitig warf sie der Schulministerin Wortbruch vor. Auf fehlende Vertretungslehrer angesprochen, hatte Barbara Sommer im August gesagt: "Das mag für einige Schulen ein Problem sein. Aber die Lücke wird sich schnell schließen." Darauf wolle sich die Ministerin scheinbar nicht mehr festlegen
lassen, erklärte Altenkamp.
Sommer habe auf die Frage, wann genau die Essener Schulen, die nicht berücksichtigt wurden, mit einer Zuteilung von weiteren Lehrkräften rechnen können, ausweichend antwortet, jede frei werdende Stelle würde besetzt. Von einem Erfolg der 1000-Lehrer-Kampagne könne daher derzeit keine Rede sein.