Essener Westen. "2005 war ein ereignisreiches Jahr. Wer letzten Sommer glaubte schon, es gäbe heute eine große Koalition mit Frau Merkel als Kanzlerin? Bei dem hätten wir doch gedacht, er hätte die falschen Pillen genommen." Petra Hinz, seit einigen Monaten SPD-Bundestagsabgeordnete, spricht bei Neujahrsempfang im Zentrum der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Butzweg über ihre Erfahrungen.
Im Berliner Parlament sitzt Hinz im Finanz- sowie im Haushaltsausschuss. Bereits bei ihrer Arbeit in Essen mochte die 43-jährige Juristin diese Themen. "Dass ich jetzt im Bundestag diese Ausschüsse von Anfang an mitgestalten kann, freut mich sehr."
Sie gesteht: "Die Große Koalition war nie mein politisches Ziel. Dennoch freue ich mich, dass viele sozialdemokratische Ziele in die Koalitionsvereinbarungen eingebracht wurden." Hinz meint damit das Elterngeld und den Ausbau der Ganztagsschulen.
Der Bundestagsabgeordneten zur Seite steht Thomas Kutschaty, SPD-Landtagsabgeordneter. Beide diskutieren mit AWO-Mitgliedern und Gästen über politische Ereignisse der letzten Monate.
Für einen positiven Schritt hält Petra Hinz die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe. "Vor allem junge Menschen ohne Arbeit sind nicht länger auf einem Abstellgleis. Sie werden intensiver betreut und in die Arbeit vermittelt. Ebenso ehemalige Sozialhilfeempfänger."
Im Bereich Finanzen berichtet Hinz von guter Zusammenarbeit. "Die neue Bundesregierung wird den Abbau von Steuersubventionen und Vergünstigungen fortsetzen", verspricht sie. "Wir haben 25 Milliarden Euro zur Investition in Innovation, Wachstum und Beschäftigung bereitgestellt. Die Verkehrsinvestitionen erhöhen wir um 4,3 Milliarden Euro." Für sie ist klar: Auch Essener profitieren
davon. In der Klimapolitik erwartet Hinz ebenfalls Besserungen.
Thomas Kutschaty sorgt das Streichen der Förderung sozialer Projekte. "Wir müssen aufpassen, dass nicht zu viele soziale Errungenschaften verloren gehen." Er warnt: "Wir werden wachsam sein." kiss