In bester Erinnerung

Johannes Rau war gerade seit acht Monaten Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, als er im Mai 1979 Borbeck und die Borbecker Nachrichten besuchte. An diesen Besuch erinnerte Rau sich 19 Jahre später gern:

Im Mai 1998 war der SPD-Politiker Festredner bei der Borbecker Maienmahlzeit sein letzter öffentlicher Auftritt in Essen als Regierungschef. »Hier schließt sich ein Kreis«, sagte Rau damals in der Dampf-Bierbrauerei. Viele, die damals dabeiwaren, denken gerne an diesen Abend zurück und an einen Politiker, der durch seine menschliche Art und durch seine Anständigkeit zum Vorbild wurde.

Der Borbecker Landtagsabgeordnete Thomas Kutschaty (SPD): »Seine Wärme und Menschlichkeit, sein Gespür für die Probleme der Menschen, seine Geduld und seine Gabe, aufmerksam zuzuhören hat ihn über alle politischen und gesellschaftlichen Grenzen zu einer einzigartigen Persönlichkeit gemacht. Mit seiner Arbeit hat er dem Land uns seinen Menschen gedient. Sein Wirken für Toleranz und Menschlichkeit hat Spuren hinterlassen, die ihn unvergessen macht. Er hinterlässt eine große Lücke. Wir alle werden ihn sehr vermissen.«

Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger (CDU): »Johannes Rau war für die Menschen hier in Nordrhein-Westfalen Landesvater. Mit ihm verbinden sie viele Erinnerungen, gerade auch in unserer Stadt.«

Der Vorsitzende der Essener SPD, Dieter Hilser: »Mit Johannes Rau verlieren wir einen geradlinigen Politiker, einen ehrlichen Menschen und einen guten Freund. Wir trauern um den ehemaligen Landesvater, schauen aber auch voller Ehrfurcht und Achtung auf ein Leben, das unser Land entscheidend mit geprägt hat.

Wer seine Anteilnahme bekunden möchte, kann sich im Essener Rathaus in ein Kondolenzbuch eintragen. Es liegt bis Dienstag aus. AE