Mit einer Demonstration will die Bürgerinitiative »Rettet Hesse« unmissverständlich klarmachen, dass sie nicht bereit ist, ein »Aus« für das Dellwiger Freibad hinzunehmen.
Der Termin für die Kundgebung am Freibad steht bereits fest: Sonntag, 22. Oktober, 15 Uhr. »Es wird Zeit, dass wir uns wehren«, heißt es auf einem Flugblatt, für das Marie-Luise Grzesiok, Karina Müscher und Andrea Rohrbeck von Rettet Hesse« verantwortlich zeichnen.
»Rettet Hesse« das soll an diesem Tag auch möglichst deutlich auf möglichst vielen Bettlaken stehen, mit denen Ruwa-Vorsitzender Klaus Görtz die Zäune rund um das gefährdete Freibad »dekorieren« möchte.
Görtz: »Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Kinder bei dieser Aktion mitmachen und die Tücher fantasievoll bemalen.« Abgeben kann man die Laken im Sport- und Gesundheitszentrum am Scheppmannskamp werktags von 9 bis 18 Uhr.
Unterdessen mehren sich die Stimmen für den Erhalt des Freibades.
Der SPD-Ortsverein Dellwig lehnt in einer Stellungnahme eine Schließung des Freibades Dellwig oder eine Umwandlung in ein Licht- und Luftbad ab: »Rat und Verwaltung und besonders der Oberbürgermeister werden aufgefordert, eine Schließung des Bades zu verhindern und das Bad in seiner jetzigen Funktion als Schwimmbad zu erhalten.«
In Zeiten, in denen DLRG und Feuerwehr beklagen, dass bereits über ein Drittel der Kinder nicht schwimmen können, sei eine Schließung kontraproduktiv.
Die Schließung von Bibliotheken, Schulen, einem Krankenhaus und jetzt dem einzigen Freibad komme einem »Ausverkauf der Infrastruktur« gleich. Der Stadtflucht werde Tür und Tor geöffnet.
Mit einem Planschbecken wollen die Borbecker Sozialdemokraten und der Landtagsabgeordnete Thomas Kutschaty am Freitag, 29. September, ab 9 Uhr auf dem Borbecker Markt symbolisch auf die Auswirkungen einer Badschließung hinweisen. Vorstand und Beirat des Borbecker Bürger- und Verkehrsverein haben vergangene Woche einstimmig beschlossen, sich für den Erhalt des Freibades »Hesse« als Schwimmbad einzusetzen.
In einer Erklärung heißt es dazu: »Nach der Schließung des Nöggerath-Bades ist ,Hesse‘ als Freibad das letzte Schwimmbad in Borbeck, das für den gesamten Essener Nordwesten unentbehrlich ist. Wissenschaftliche Untersuchungen haben bundesweit belegt, dass die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen erheblich nachgelassen hat. Als ein Grund wird der Rückgang im Angebot von Schwimmbädern genannt. Der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein fordert deshalb den Erhalt bzw. die Wiederherstellung von ,Hesse‘ als funktionstüchtiges Schwimmbad ohne Reduzierung der Wasserfläche.«