"Die Vorschläge sind ungenau und bringen uns nicht weiter": Bei der SPD im Landtag hält man nichts von Erziehungskursen für schlechte Eltern – jedenfalls nicht in der Form, wie sie Ministerpräsident Rüttgers (CDU) gefordert hat (die NRZ berichtete).
Ein besseres Beratungsangebot für Eltern würde SPD-Rechtsexperte Thomas Kutschaty zwar begrüßen – "Druck aber bringt nichts". Eltern für "eine Art VHS-Kurs in Sachen Erziehung" zwangszurekrutieren, könne sogar kontraproduktiv sein, vermutet der Essener Landtagsabgeordnete. Er bescheinigt dem Rüttgers-Vorschlag "Abgrenzungsschwierigkeiten": "Wann will man Eltern konkret zwangsverpflichten? Wenn ihre Kinder zum ersten, zweiten oder dritten Mal klauen waren?"
Ohnehin sei für ein solches Gesetz eine bundeseinheitliche Abstimmung erforderlich. Die von Rüttgers überdies genannte Zwangsunterbringung von Kindern in Heimen sei gesetzlich längst möglich und erfolge auch in der Praxis.