Mit Garten, ohne Alkohol

„Das erste Getränk geben wir im Herbst aus”, kündigt Thomas Kutschaty an. Der Verein für Kinder- und Jugendarbeit (VKJ), dessen stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsabgeordnete ist, richtet am Karnaper Markt ein Jugendcafé ein.

Optimismus, und sei es Zweckoptimismus, wird im Stadtteil gebraucht. Gerade der Bereich am Markt wird von leerstehenden Ladenlokalen geprägt. Auch viele Fenster der darüber liegenden Wohnun¬gen wirken wie tote Augen.

Verglichen damit ist die Sparkassenfiliale ein Fels in der Brandung und im Haus nebenan soll das Café seinen Platz finden. Das Ladenlokal im Erdgeschoss steht seit drei Jahren leer. Vorher war die Post dort angesiedelt, und in kurzer Folge versuchten drei Cafebetreiber ihr Glück.

Dass der VKJ es jetzt angehen will, liegt auch darin begründet, dass .sein Cafe von besonderer Art ist. Es richtet sich vor allem an Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren. „Für diese Altersgruppe gibt es ein großes Manko in Karnap”, sagt Guido Reil. Der SPD-Bezirksvertreter erhofft sich auch eine generelle Signalwirkung für den Stadtteil.

Alina und Sebastian erhoffen sich Platz zum Spielen, Kicker, Billard. Die Hauptschüler wissen: "Unsere Schule bietet auch nachmittags was, aber die ande¬ren Jugendlichen haben nichts."

Platz sollte sich auf den 120 Quadratmetern schon finden, und auch ein Garten ist hinter dem Haus vorhanden. Der Allbau vermietet es dem VKJ, dessen Geschäftsführer Oliver Kern eine sozialpädagogische Fachkraft fest anstellen will. An eh¬renamtlichen Helfern, so Guido Reil, mangelt es nicht, doch auch Sponsoren sind nötig, um die Einrichtung zu betreiben. Die Renovierung erfolgt durch die Jugendberufshilfe und die Grup¬pe "Teens for Teens" von der be¬nachbarten Hauptschule.

Wenn alles klappt, haben die Karnaper ein Jugendcafe, das in Essen seinesgleichen sucht. Pf (Quelle: Nordanzeiger)