Schulstatistik bestätigt – Durchlässigkeit nimmt ab

Nur auf massiven Druck der SPD im Düsseldorfer Landtag legt das Schulministerium nun endlich die jährliche Schulstatistik vor. Die Zahlen belegen: Die Durchlässigkeit – also die Chance auf einen Aufstieg zwischen den Schulformen – nimmt ab.

"Damit verfehlt die Landesregierung ihr zentrales bildungspolitisches Ziel, die Durchlässigkeit zu steigern", erklärte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, auf die heute veröffentlichte Schulstatistik für das Schuljahr 2007/2008. Laut der Statistik wechselten im vergangenen Schuljahr zum Beispiel nur noch 714 Hauptschüler auf die Realschule (minus 14 Prozent) und lediglich 560 auf das Gymnasium (minus 15 Prozent). "Die CDU/FDP-Koalition verbaut die Bildungschancen in Nordrhein-Westfalen. Außerdem führen die Abschottung des Gymnasiums von allen anderen Schulformen und die verbindlichen Grundschulempfehlungen, mit denen der Elternwille de facto ausgehebelt wird, dazu, dass neun oder zehnjährigen Kindern Türen verschlossen bleiben", stellte Schäfer fest.

Die SPD-Bildungspolitikerin erneuerte zudem ihre Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit des Schulministeriums: "Gut versteckt findet man unter dem nichtssagenden Kürzel `fff´ auf den Internetseiten des Ministeriums die Schulstatistik, auf die das Parlament und die Öffentlichkeit seit einem halben Jahr warten. Unterm Strich ist klar: Bei diesem Schulchaos, den inhaltlichen Schwächen, ungelösten Personalquerelen und einer Ministerin mit Sprechverbot steht fest, dass diese Landesregierung nicht zum Wohle Kinder handeln kann."