Düsseldorf (RPO). Der SPD-Innenexperte Thomas Kutschaty fordert ein Verbot des rechtsextremen Vereins Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ). NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) müsse "Druck auf den zögerlichen CDU-Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ausüben, damit diese Organisation schnell verboten wird".
Dies sagte Kutschaty der Nachrichtenagentur ddp in Düsseldorf. Kenner der Neonazi-Szene ordnen die Organisation dem extremen rechten Spektrum zu. Die HDJ trete auf wie "ein Nachfolge-Verein der Hitler-Jugend", sagte der SPD-Landtagsabgeordnete.
"Dass es sich bei der HDJ um einen Verein handelt, der rechtsextremistisches Gedankengut verbreitet, ist offenkundig", sagte Kutschaty. "Besonders verwerflich und gefährlich sind die Bemühungen der HDJ etwa mittels Ferienlager und Freizeitcamps gezielt Kinder und Jugendliche anzusprechen." Die SPD hat zum Thema HDJ-Verbot einen Antrag in den NRW-Landtag eingebracht.
Nach Angaben des NRW-Innenministeriums gibt es in Detmold eine Leitstelle West der HDJ. Dort finden demnach Veranstaltungen der HDJ mit bis zu 20 Personen statt. Bundesweit wird die Mitgliederzahl auf rund 150 Personen geschätzt. In NRW sind es etwa 40 HDJ-Anhänger. Der Verein taucht bislang nicht im Verfassungsschutzbericht auf.