Ex-Patienten müssen ihre Akten kaufen

Bochold. Das Thema „Bethesda-Krankenhaus und seine Folgen" beschäftigt Patienten, und Politiker bereits seit Jahren. Die Schließung des nicht nur in der Nachbarschaft angesehenen Hauses war für den Stadtbezirk eine Tragödie. Die „unglaublichen Abwicklung eines Krankenhausbetriebes durch die Verantwortlichen, hat weitere Folgen", wie Gudrun Reise (SPD-Ratsfrau) Friedhelm Klix (SPD-Bezirksvertreter) erläutern.

Die Krankenakten, welche unmittelbar nach der Schließung zum Teil „für jedermann uneingeschränkt zugänglich waren und erst nach der Aufdeckung des Skandals gesichert wurden", seien nun einem Unternehmen anvertraut worden. „Dieses lässt sich das Bereitstellen für Patienten teuer bezahlen", haben die beiden Sozialdemokraten ermittelt.

Krankenakten ehemaliger Patienten, die im „Bethesda" behandelt wurden, seien bei dem „Heidelberger Unternehmen für 60 bis 90 Euro zu haben". „Wir missbilligen diese Art der ,Geldmacherei‘ auf Kosten der schon gebeutelten Patienten. Dies ist unseren Recherchen nach an Essener Krankenhäusern und Kliniken nicht üblich."

Aus Sicht der Sozialdemokraten „kann es nicht sein, dass man als Patient für eine notwendige Folgebehandlung über Gebühr zur Kasse gebeten wird. Wir fordern die Diakonie Essen und die Bethesda GmbH auf, notwendige Unterlagen für die Behandlung ihrer ehemaligen Patienten, wie in der Stadt üblich, den Betroffenen zur Verfügung zu stellen."

Ehemalige Bethesda-Patienten müssten ein Anrecht darauf haben, ihre persönlichen Krankenakten genauso kostenneutral anfordern zu können, wie es zu Zeiten des Bestehens des Krankenhauses der Fall war".

Bisher habe sich „das Abkassieren der ehemaligen Patienten" nicht geändert, berichtete Friedhelm Klix auf der Sitzung der Bezirksvertretung IV. Nun soll sich auch die Landesregierung mit diesem „außerordentlich grenzwertigen Vorgehen" befassen. Thomas Kutschaty (SPD-Landtagsabgeordneter) hat dazu bereits eine kleine Anfrage gestellt. Kutschaty will auch wissen, welche Rechte Patienten an ihren Akten haben. frh-

Quelle: WAZ / DerWesten.de