Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigt Borbeck die kalte Schulter

Minister lehnt Aufnahme der Stroke-Unit in den Bettenbedarfsplan ab

Am Borbecker Philippusstift wird keine Spezialabteilung für die Behandlung von Schlaganfallpatienten benötigt, so lässt sich der Inhalt des Antwortschreibens des NRW-Gesundheitsministers, Karl-Josef Laumann (CDU) an den Borbecker SPD-Landtagsabgeordneten, Thomas Kutschaty, zusammenfassen. Der Abgeordnete hatte dem Landesminister vor einiger Zeit einen Brief geschrieben, in dem er ihn aufgefordert hat, die Stroke-Unit im Philippusstift verbindlich bei der Aufstellung des Bedarfsplanes festzuschreiben.

Eine solche Festschreibung im Bedarfsplan des Landes wird es nicht geben machte der Minister nun deutlich. Zwar sei es wünschenswert, dass dort auch weiterhin Schlaganfallpatienten behandelt werden, verbindlich festschreiben wolle Laumann dies aber nicht. „Eine Rechtssicherheit für die Klinik gibt es damit nicht, auch wenn die Krankenkassen heute bereit sind weiterhin mit dem Philippusstift abzurechnen“, kritisierte Kutschaty und machte deutlich, dass nur eine Berücksichtigung im Bedarfsplan des Landes den Bestand garantiere.

Der SPD-Abgeordnete bedauert, dass das Land sich den vielen guten Argumenten verweigert und weiterhin die schlechtere Versorgungssituation in anderen Städten als Maßstab nehme. „Die Behandlungserfolge, allen voran die gesunkene Sterblichkeit bei Schlaganfällen, geben allen Befürwortern recht. Von fehlendem Bedarf, wie ihn der NRW-Gesundheitsminister sieht, kann keine Rede sein“, gab der SPD-Politiker zu bedenken.

„Gut ist, dass sich das Philippusstift, der Schlaganfallverbund Essen, die Stadt und die Krankenkassen im Moment über die Finanzierung einig sind. Ich habe mir aber mehr gewünscht. Insbesondere mehr Unterstützung und Verständnis seitens der Landesregierung“, sagte Kutschaty und versprach sich mit allen Beteiligten vor Ort auch weiterhin für die bestmögliche Gesundheitsfürsorge im Essener Nordwesten einzusetzen.