Bewährungshelfer leisten maßgeblichen Beitrag zur Haftvermeidung

Die Bewährungshelfer leisten nach Überzeugung von Justizminister Thomas Kutschaty einen maßgeblichen Beitrag zur Haftvermeidung in Nordrhein-Westfalen. "Ihre Kreativität und Ihre Fachkompetenz im Umgang mit einer erheblich problembehafteten Klientel sind mir wichtig", sagte der Minister heute (Donnerstag, 12. Mai 2011) auf dem 3. Bewährungshelfertag in der NRW-Landesvertretung in Berlin.

Im Jahr 2010 hätten die Gerichte in NRW bei Erwachsenen in 76 Prozent der möglichen Fälle Bewährungsstrafen verhängt. "Dies unterstreicht deutlich die zentrale Stellung der Strafaussetzung zur Bewährung im Rahmen der gerichtlichen Sanktionspraxis", betonte der Minister und fügte hinzu: "Manche sprechen mit Blick auf die Strafaussetzung zur Bewährung vom Königsweg der Haftvermeidung."

Die positive kriminalpolitische Bilanz der Bewährungshilfe zeige sich schon mit Blick auf die erfolgreich beendeten Bewährungsaufsichten, so der Minister: Etwa 69 Prozent aller Bewährungsaufsichtsfälle hätten im vergangenen Jahr tatsächlich zu einem Straferlass geführt. Die Widerrufsquote habe demgegenüber nur gut 30 Prozent betragen und solle künftig nach Möglichkeit noch weiter gesenkt werden.

Zum 31. Dezember 2010 gab es nach Angaben des Ministers in NRW rund 44.400 Probanden, die von den knapp 700 Kräften der hauptamtlichen Bewährungshilfe sowie zahlreichen ehrenamtlich Tätigen unterstützt wurden. Das sei etwa das Zweieinhalbfache der Anzahl der zum selben Zeitpunkt in den Justizvollzugsanstalten untergebrachten Strafgefangenen und verwahrten Personen. "Uns allen offenbart sich hier ein enormes Haftvermeidungspotenzial", unterstrich der Minister.