Die neue Justizvollzugsanstalt (JVA) Düsseldorf, die auf Ratinger Boden ihre Heimat gefunden hat, ist jetzt von Justizminister Thomas Kutschaty auf einem Medientag öffentlich vorgestellt worden. Sie stellt nach Überzeugung des Ministers einen zentralen Baustein für einen effektiven Justizvollzug in einer modernen Gesellschaft dar.
Auf rund 125.000 Quadratmetern wird dort der moderne Behandlungsvollzug umgesetzt. Die Gefangenen sollen in dieser Großanstalt mit einem umfänglichen Betreuungsprogramm motiviert werden, ihr Leben auf eine neue, vielfach erstmalig gesellschaftsfähige Grundlage zu stellen. Experten wissen, dass Straftäter, die hinter Gittern eine gesellschaftliche und berufliche Perspektive geboten bekommen, deutlich höhere Chancen haben, zukünftig straffrei zu leben. "Moderner Strafvollzug", so Kutschaty, "ist auch der effektivste Opferschutz".
Das Betreuungsangebot in der neuen JVA Düsseldorf/Ratingen umfasst unter anderem Schuldnerberatung, soziales Training, Entlassungsvorbereitungen und die abstinenzorientierte Abteilung für die Betreuung und Behandlung Suchtmittelabhängiger. Das Gefängnis ersetzt die alte in ganz Deutschlang bekannte "Ulmer Höh" von 1893, die modernen Ansprüchen nicht mehr genügte. Dort bieten 775 Hafträume insgesamt 855 Gefangenen Platz. Die Baukosten schlugen mit 180 Millionen EURO zu Buche. 30.000 Kubikmeter Fertigbeton wurden verbaut und eine Umwehrungsmauer errichtet, die über einen Kilometer lang ist. Die Sicherheitstechnik entspricht dem neuesten technischen Standard.
529 Gefangene aus der alten Ulmer Höh werden Anfang Februar mit insgesamt 5.200 Umzugskartons in die neue JVA Düsseldorf umziehen.