
Mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger fanden sich am vergangenen Sonntag zur traditionellen Frühjahrswanderung der SPD Ortsvereine Schönebeck/Bedingrade und Mülheim-Winkhausen ein. Unter ihnen auch der NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) und der Essener Europaabgeordnete, Jens Geier (SPD).
Unter dem Motto „Als Essen noch Stift und Mülheim-Broich Herrschaft war“ führte der zweistündige Rundgang entlang der alten Grenze von 1556. Heute bildet der Hexbach/Leppkes Mühlenbach und der Winkhauser Bach die Stadtgrenze zwischen Essen und Mülheim an der Ruhr. Das war nicht immer so. Diese Grenze wurde erst durch Napoleonischen Beamten so festgelegt. Vorher, zur Zeit des Fürstentums Stift Essen und der Herrschaft Broich, verlief die Grenze etwas weiter östlich.
Nachdem ein Gericht nach einem jahrelangen Rechtsstreit den Grenzverlauf festgelegt hatte, ging 1556 ein neu ernannter Vogt des Grafen von Broich die Grenze ab und fertigte darüber eine Aufzeichnung an.
Anhand dieser Aufzeichnung und mit Hilfe von alten Hofbezeichnungen sowie Katasterkarten von 1821 war es möglich, die Grenzbeschreibung von 1556 zu rekonstruieren. Demnach verlief diese historische Grenze vom heutigen Stammhaus Kaldenhoff über die Bonnemannstraße, dann in südlicher Richtung über den Brausewindhang und die Heißener Straße bis zu den Eisenbahntunnel. Von dort aus dann bis zum Borbecker Mühlenbach.
Die mitwandernden Mülheimer musste Thomas Kutschaty mit einem Augenzwinkern aber leider enttäuschen: „An der heutigen Grenze wird nicht mehr gerüttelt.“