"Ich freue mich, Ihnen kurz vor Weihnachten die frohe Botschaft überbringen zu können, dass die Landesregierung jetzt die nötigen Mittel für einen Neubau bereit gestellt hat und wir mit dem Baustart Anfang 2014 beginnen können", so Justizminister Thomas Kutschaty am vergangenen Montag (10.12.) zu Beginn der Pressekonferenz im Landgericht Essen.
Seit längerem gibt es den Wunsch, auf dem Gelände des Justizzentrums Essen einen gemeinsamen Saaltrakt für das Amts-, Land- und Arbeitsgericht zu bauen. Im Februar 2014 ist es nun soweit, dann starten die Bauarbeiten für einen neuen Saaltrakt des Justizzentrums. Die Fertigstellung ist für das erste Quartal 2016 vorgesehen. Das Abbruchende und die Fertigstellung der Außenanlagen ist für das Jahr 2017 geplant.
Der neue Saaltrakt wird dann über insgesamt 31 Sitzungssäle (davon 14 Strafsitzungssäle mit separater Vorführung der Angeklagten) sowie eine neue Kantine und Küche für 600 Essen täglich verfügen. Die Säle werden mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet werden. Darüber hinaus wird in das Neubauvorhaben das Arbeitsgericht Essen, das derzeit noch im Gebäude des Landessozialgerichts untergebracht ist, mit einbezogen werden. Dadurch entstehen wichtige Synergien.
Insgesamt deckt das Neubauvorhaben eine Mietfläche von 6.360 Quadratmeter ab. Die Gesamtbaukosten für den Ersatz- und Erweiterungsbau werden vom BLB NRW (Bau- und Liegenschaftsbetrieb) nach der vorliegenden Entwurfsplanung mit rund 27 Millionen Euro beziffert. Die Landesregierung hat die für den Neubau benötigten Mittel jetzt im Mietlistenverfahren 2012 bereitgestellt.
Der vorhandene Saaltrakt des Justizzentrums Essen wird vom Land- und Amtsgericht genutzt. Er stammt aus dem Jahr 1974. Im Jahre 2002 wurden bei Messungen Schadstoffe festgestellt. Unter anderem PCB, Asbest und PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) wobei die Messwerte bislang einen weiteren Betrieb des Gebäudes zulassen. Da darüber hinaus bestehen Brandschutzmängel und das Gebäude entspricht weder in Größe noch in Funktion und Raumzuordnung den Anforderungen an ein modernes, mitarbeiter- und bürgerfreundliches Justizgebäude. Der alte Saaltrakt, dessen Kernsanierung im laufenden Betrieb logistisch sehr risikobehaftet und unwirtschaftlich wäre, soll nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen werden. Die so gewonnene Fläche soll dann als Parkfläche für die Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter sowie Besucherinnen und Besucher genutzt werden. "Wir haben nun die Lösung vor Augen, das ist ein richtig tolles Weihnachtsgeschenk für uns", freut sich Dr. Monika Anders, Präsidentin des Landgerichts Essen.